Valbandon
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es im Küstengebiet von Valbandon eine fischverarbeitende Fabrik und auch zur Herstellung von Eis. Es scheint, dass diese Fabrik nicht den erwarteten Gewinn erzielte, so dass man an eine Umorientierung hin zum Tourismus dachte, der sich schon damals in bestimmten Orten der "österreichischen Riviera", insbesondere auf den Brijuni-Inseln, in Optija und Lovran, in Mali und Veli Lošinj und in Portorož zu entwickeln begann.
Die Berliner Unternehmer Gustav Klink, Emil Lauer und Jacob Cumar, Besitzer der oben erwähnten Fabrik, bekamen schnell vom österreichischen Ministerium des Inneren und mit Zustimmung des Ministeriums für Handel und Öffentliche Arbeiten die verlangte Genehmigung der Umgestaltung der bestehenden Fabriksgebäude zu Tourismusobjekten. So entstand im Jahr 1911 die Valbandon Erholungsheim- und Seebad Aktiengesellschaft. Der Sitz der Gesellschaft befand sich in Triest. Die Aktiengesellschaft verfügte über ein Kapital von 45.000 Kronen, aufgeteilt in 2250 Aktien zu jeweils 200 Kronen. Auch die Satzungen der Gesellschaft wurden zugelassen. Einzahlungen für die Aktien erfolgten an den Schaltern der Steirischen Bank. Der Präsident dieser Gesellschaft war der (ehemalige) Verkehrsminister der Bahn, Emil Freiherr von Guttenberg aus Graz.
Valbandon wird als Seebadeort im Jahr 1911 im Adressbuch der österreichischen illustrierten Monatszeitschrift "Adria" genannt. Die gleiche Quelle bringt in einer ihrer Ausgaben im Jahr 1912 Werbeanzeigen für Valbandon mit einem gepflegten Badestrand mit 45 Kabinen, dem am 1. Juni 1911 eröffneten Hotel "Valbandon" und vier Dependancen, aus denen die "Villa Maria" hervorstach. Die Gesamtunterkunftskapazität des Hotels und der Villen betrug 60 Zimmer.