Savudrija-Salvore
Savudrija-Salvore, mit seinem Leuchtturm, ist auch bekannt als der westlichste Punkt Kroatiens, der zugleich der erste Ferienortist auf den Sie in Istrien stoßen.
Der Legende nach, hat Savudrija-Salvore seinen Namen von Sohn des deutschen Kaisers Barbarossa - Otto - bekommen, der sich während der Seeschlacht bei Savudrija-Salvore im Jahre 1177 vor der vereinigte Flotte des Papstes Alexander III in einer Wasserzisterne zu verstecken versuchte. Durch diese Begebenheit "Savlo re" (der gerettete König) kam es zur Ortsbezeichung Salvore aus der dann Savudrija-Salvore wurde.
Die touristische Tätigkeit der Bujština hat ihre Wurzeln in dieser Gegend. Noch in Zeit der österreichisch ungarischen Monarchie, wurde Savudrija-Salvore zum Urlaubs- und Kurort ernannt. Zahlreiche am Meer gelegene Villen und Sommerresidenzen zeugen davon, dass man sich hier heute wie auch damals erholen und stärken kann.
Neben der Ferienanlagen, Campingplätze und Hotels kann man auch sehr angenehme Privatunterkunft finden. Freundliche Vermietr bieten Unterkunft in komfortablen, modern eingerichteten Bungalows, Appartements und Zimmern entlang der ganzen Küste von Savudrija-Salvore, direkt am Meer oder in unmittelbarer Nähe des Meeres. Die Häuser sind von der reizvollen Vielfalt der mediterranen Flora umgeben und bieten ein harmonisches Abiente für einen angenehmen Aufenthalt das ganze Jahr über.
Die zahlreichen Fahrradstrecken, die an historischen Überresten römischer Gebäuden vorbeiführen und das reiche gastronomische Angebot sind nur einige Atraktionen eines Urlaubs in Savudrija-Salvore.
In den letzten Jahren ist auch der älteste Leuchtturm an der Adria in Savudrija-Salvore aus dem Jahre 1818 umgebaut worden und gilt als eine der Sehenswürdigkeit des Ortes. Dieser kann nun auch als Unterkunft gemietet werden.
Geschichte
Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Ort auch Siluo, Silbio, Silbonis und Silvium genannt. Spuren der ältesten Siedlung in diesem Raum fand man beim Leuchtturm. Es handelt sich dabei um Steinwerkzeuge, die eindeutig vom Menschen angefertigt wurden. Aus den Untersuchungen mit radioaktivem Kohlenstoff (C 14) geht hervor, dass ihr Alter auf 11.170 Jahren (Abweichung nach oben oder unten 209 Jahre) bestimmt werden kann. Vermutlich war es eine Siedlung ohne feste Behausung.
Wenn wir die Wanderung durch die Geschichte fortsetzen, stoßen wir auf Wohnsiedlungen, die als Kastelle bezeichnet wurden, wie beispielsweise die von Sv. Peter bei Crveni Vrh und von Romanija. Zahlreiche Funde gibt es hingegen aus der Römerzeit, als dieses Land mit Sicherheit dicht bevölkert war und eine großer Bedeutung hatte.
Die Vielfältigkeiten der geschichtlichen Epochen in diesem Raum werden auch durch eine Inschrift bestätigt, die im Ort Frančeskija gefunden wurde. Der Stein hatte sich ursprünglich auf einer Grabstätte befunden und wird auf Ende des l. bis Anfang 2. Jh. n.Chr. datiert. Heute wird er im Lapidarium von Umag-Umago aufbewahrt. Eine Besonderheit ist, dass auf der Rückseite in der venezianischen Epoche auf der Rückseite dieser Platte einem Wappen der Familie Pasqualigo eingemeißelt wurde. Die Anzahl der römemischen Funde, die im Laufe der Jahre vor allem am Hafen von Savudrija-Salvore gefunden wurden sind verblüffend. Die große Bedeutung dieses Hafens liegt vor allem in seinem langen, ununterbrochenen Bestehen. Wegen seiner Nähe zu Aquileia war er auch eine wichtige Zwischenstation für den damaligen Seehandel.
Über Funde aus der Antike schrieb bereits im Jahre 1540 der in Venedig geborene Geograph Pietro Coppo. Nach seinen Berichten sind Reste von Bauten und besonders bei Ebbe die Ruinen des alten Hafens zu sehen. Auch von Anderen wurde darüber berichtet,aber eine gründlichere Untersuchung verdanken wir jedoch Prof. Attilio Degrassi, der seine Ausführungen im Jahre 1957 veröffentlichte.
Die natürliche Bucht war durch zwei Molen begrenzt. Die Südliche wies eine Länge von rund 110, die Nördliche vermutlich knapp über 50 Meter auf. Die nördliche Mole wurde 1996 instand gesetzt und an ihrem Ende ein Leuchtturm erbaut. Bei den Arbeiten wurden die Steine der ursprünglichen Damme in die neuen Hafenkonstruktionen integriert. Die von den Häusern in Savudrija-Salvore zur Mole führende Straße, wurde 1929 gebaut. Dabei kamen bei Ausgrabungsarbeiten eine dicke Mauer, Leitungen und zahlreiche Fundstücke ans Licht. Von besonderer Bedeutung eine Bronzestatue der Göttin Isis-Fortuna, die auf das 2. Jh. n.Chr. zurückgeht und die Vermischung der Religionen durch die Verbindung der orientalischen Göttin der Fruchtbarkeit Isis mit der römischen Glücks- und Schicksalsgöttin Portuna beweist. Heute in Pula-Pola im archäologischen Museum von Istrien ausgestellt. Massive Mauerreste finden sich immer noch vor allem auf der Südseite der Bucht. Hier auch die Reste einer römischen Zisterne. Die weitere Entwicklung in diesem Raum ist nur spärlich dokumentiert. Aus den verfügbaren Informationen geht hervor, dass 1463 das Land um Savudrija-Salvore durch Familien aus Dalmatien besiedelt wurde.
Bis zur Mitte des 20. Jh. befanden sich hier mehrere private Anwesen, die über erheblichen Grundbesitz verfügten. Als Beispiel soll Crveni Vrh angeführt werden, heute ein bekannter Fremdenverkehrsort. Zum gleichnamigen Besitz gehörten 650 Hektar, davon 400 landwirtschaftlich nutzbar. Von den 28 Anwesen mit über 30 Hektar im Nordwesten von Istrien befanden sich 6 im Umfeld von Savudrija-Salvore mit insgesamt rund 960 Hektar. Das Gut Crveni Vrh lag an zweiter Stelle, übertroffen nur vom Besitz des Benediktinerklosters in Dajla.
Die Umgebung von Savudrija-Salvore hat bis heute nichts von seiner damaligen Besonderheit, den Gutshöfen verloren, die mit weiträumigen Ställen und sonstigen Nebengebäuden asgestattet waren un sind. Sie dienten in der Vergangenheit vor allem den Hirten der Ćićarija und ihren Tieren als Winterquartiere. In diesen lokalen Gutshöfen sind noch zahlreiche Gebäude mit den typischen Bauelementen erhalten, die uns heute noch an eine längst versunkene Welt erinnern.
Auf dem Gutshof Frančeskija, das zum Besitz der Grafen Toppo gehörte, war für eine gewisse Zeit sogar eine Korkfabrik in Betrieb! Zum Abschluss noch zu erwähnen wäre, dass 1911 gebaute Dampfschiff mit dem Namen ‘Lampo’ (‘Blitz’), das später in ‘Salvore’ (italienische Bezeichnung für Savudrija-Salvore) umgetauft wurde. Nach langen, schwierigen Betriebsjahren, in denen es mehrmals auch den Hafen von Savudrija-Salvore anlief, erfolgte 1944 seine Versenkung im Hafen von Rijeka.
Die Schlacht von Savudrija-Salvore
Die Meinungen der Fachwelt zu dieser Schlacht sind geteilt. Die eine Gruppe hält sie für eine Legende, die Andere für ein tatsächlich stattgefundenes Ereignis. Diese Seeschlacht ereignete sich 1177 zwischen den Galeeren von Venedig auf der einen und den Galeeren von Pisa und Genua auf der anderen Seite, diese mit Kaiser Friedrich Barbarossa verbündet waren. Dabei standen 30 venezianischen Schiffen, die von istrianischen Städten unterstützt und ausgerüstet wurden, 75 auf feindlicher Seite gegenüber.
Es wird berichtet, dass der Doge Sebastiano Ziani diese feindliche Übermacht durch einen Überraschungsangriff aus dem Hinterhalt besiegen konnte. Angeblich wurden 48 Schiffe erbeutet und Otto, ein Sohn Barbarossas, gefangen genommen. Vier Schiffe wurden versenkt, die Anderen ergriffen die Flucht.
In Savudrija-Salvore wurde dieser Sieg ursprünglich am Allerheiligentag gefeiert, auch in Verbindung mit dem von Papst Alexander III. gewährten Ablass. 1459 wurde von Papst Pius II. der Verlegung der Feier von Allerheiligen auf den Pfingstmontag zugestimmt.
Ein diese Schlacht darstellendes Fresko, wurde 1577 beim Brand des Großen Ratsaales in Venedig zerstört. Im Jahr darauf erhielt Domenico Tintoretto den Auftrag für das Gemälde, das wir jetzt kennen.
Geschichte des Tourismus in Savudrija-Salvore
Wenn man von Savudrija-Salvore spricht. meint man nicht nur den Ort selbst, sonder das ganze umliegende Gebiet. Wenn jemand also nach Savudrija-Salvore fährt, kann er zum Beispiel auch die Orte Bašanija oder Crveni Vrh meinen. Der Grund ist, dass bis vor wenigen Jahrzehnten eigentlich nur Savudrija-Salvore bekannt und von einiger Bedeutung war, während die anderen Dörfer so gut wie unbekannt geblieben sind.
Erste Anfänge eines Fremdenverkehrs gehen auf die Eröffnung des Leuchtturms im Jahr 1818 zurück, der zahlreiche Neugierige nicht nur aus der Nähe anlockte. Dann finden sich für lange Zeit in den bisher untersuchten Quellen keinerlei weitere, diesbezügliche Hinweise. Wir wissen jedoch, dass bereits Ende des 19. Jh. am Hafen von Savudrija-Salvore ein Hotel 'Zur Post' existierte, das von Celestino Favretto geführt wurde, der auch das Amt eines Postmeisters ausübte. Der nächste Hinweis stammt aus dem Jahr 1903, der von der Eröffnung eines Hotel-Restaurants durch Antonio Rota in Bašanija berichtet. Drei Jahre später übersiedelte dieser in den nahen Ort Monteneto und übergab den Betrieb in Bašanija an Luigi Maurel.
Von großer Bedeutung für die Entwicklung des Fremdenverkehrs im Gebiet von Savudrija-Salvore war die Familie Cesare, Eigentümer der gleichnamigen Villa, die auch Stancija Grande genannt wurde. Diese Familie besaß zwei weitere große Häuser, die ausschließlich für touristische Zwecke genutzt wurden. Es sind dies 'Villa Lotta', heute 'Villa Rog', und 'Villa Ziani', die eine lag in unmittelbarer Nähe zum Hafen, die Andere im Tal unter der Villa Stancija Grande.
'Villa Ziani' wurde nach dem Sieger der Schlacht von Savudrija-Salvore, dem Dogen von Venedig Sebastiano Ziani benannt. 1912 verfügte sie über 6 Zimmer. Von der Familie Cesare wurde am Hafen auch eine kleine, bescheidene Badeanstalt betrieben. Hier konnte man auch ein einsitziges Kanu benutzen, dessen Form an eine venezianische Gondel erinnerte. Die Familie besaß auch eine Kutsche und später ein Automobil (wahrscheinlich das erste in der Gegend) für den persönlichen Gebrauch, aber auch um die mit dem Dampfschiff anreisenden Gäste zu ihrer Unterkunft zu fahren. Von der gleichen Familie wurde vermutlich auch eine Badeanstalt in Barcola bei Triest eröffnet. Jenseits der Straße, unter der Villa Lotta, befand sich das Hotel der Familie Paludetto, das später 'Al Piave' genannt wurde. Es verfügte über 8 Zimmer; in den 20er Jahren wurde dort auch ein Bocciaspielfeld angelegt.
1908 wurde das 'Seehospiz' von Savudrija-Salvore eröffnet, das in der Nähe des Hafens errichtet wurde und kranken Kindern und Waisen aus der Steiermark von Mai bis Oktober Erholung bot. Schon seit einigen Jahren wurden diese Kinder nach Savudrija-Salvore gebracht, wo sie bei Michele Visintin in Bašanija Aufnahme fanden. Savudrija-Salvore als Standort für das Kinderheim wurde sicherlich wegen des gesunden Klimas an dieser Küste gewählt, aber auch wegen der Nähe zu Portorož, das bereits damals ein renommierter Fremdenverkehrsort war. 1911 wurden von der Förderungskommission von Portorož erstmals Dampferausflüge für Touristen organisiert: zu den ersten Angeboten gehörten der Leuchtturm von Savudrija-Salvore und die Burgruine von Sipar.
Nach dem l. Weltkrieg wurde das Kinderheim zuerst an Giovanni Codiglia aus Bašanija verkauft und von diesem 1924 an die Stadtgemeinde Graz abgetreten, die es sofort renovieren ließ. Dabei wurde die Aufhahmekapazität verdoppelt, so dass nunmehr 80 Betten zur Verfügung standen. 1936 beherbergte es bereits 536 Mädchen und Buben von 6 bis 16 Jahren. Fast die Hälfte der Kinder kamen aus Graz, die anderen vorwiegend aus Wien und Kärnten... Der Gebäudekomplex wurde 1999 erneut renoviert und ausgebaut. Heute werden dort Apartments und auch Hotelzimmer angeboten.
Kehren wir zum Jahr 1938 zurück, als im Gebiet um den Leuchtturm folgende Unterkünfte verfügbar waren: Pension 'Adria' 18 Zimmer mit 36 Betten, Pension 'Gamboz' 15 Zimmer mit 27 Betten, Pension 'Predonzani' - 16 Zimmer mit 27 Betten. Dazu kamen 1939 noch 25 Schlafplätze in der von Albino Pelizzon errichteten Pension 'Pineta'. Die ersten Schritte für eine Fremdenverkehrswerbung wurden von Hans Gartler aus Villach, Besitzer der Pension 'Adria' in Valdepian unternommen, der hier nach seiner Heirat mit der aus Savudrija-Salvore gebürtigen Antonia Codiglia ansässig wurde. Gartler ließ Ansichtskarten drucken, die auf der Vorderseite seine Pension zeigten, während auf deren Rückseite die wichtigsten Informationen zu seinem Haus und die Preise der angebotenen Leistungen zu entnehmen waren.
1939 ließ auch die Pension 'Gamboz' Ansichtskarten drucken, auf deren Rückseite in Verbindung mit dem Ort unter anderem geschrieben stand 'Besuchen Sie uns. Hier finden Sie Ruhe, Erholung, gesunde See- und Waldluft, absolut sauberes Meerwasser und eine gute, bürgerliche Küche'.
Der Fremdenverkehr in Savudrija-Salvore hat in den letzten 50 Jahren stark zugenommen. Einige der früheren Pensionen wurden zu privaten Wohnhäusern oder Pensionistenheimen umgebaut. Die Häuser 'Gamboz', heute 'Istra', und 'Pineta', heute 'Moj mir' werden auch jetzt noch als Fremdenpensionen betrieben. Anfang der 60er Jahre wurde das Autocamp 'Pineta' eröffnet, das wegen der mächtigen Pinien besonders interessant ist, die hier in den Jahren 1911-12 angepflanzt wurden. 1987 ließ Istraturist ein Feriendorf mit 62 Apartments im Anschluss an den Campingplatz Pineta errichten. 1970 erfolgte die Eröffnung des Campingplatzes in Borozija durch die Zagreber Gesellschaft - Vladimir Nazor. 1973 übergab Istraturist in Kanegra ein Feriendorf mit angeschlossenem Campingplatz seiner Bestimmung, im Jahr darauf wurde der Campingplatz für Nudisten eröffnet. Früher war Kanegra durch einen Steinbruch bekannt, dessen steile Felswände noch heute eine attraktive Kulisse für den Strand abgeben. In der zweiten Hälfte des 20. Jh. wurden in der Gegend zahlreiche Sommerhäuser gebaut, die vorwiegend in slowenischem Firmen- und Privatbesitz stehen. Abschließend erinnern wir noch an die lokale Tourismusgesellschaft, die 1997 gegründet wurde.
Besondere Erwähnung verdienen die schönen alten Villen, die überall hier als Sommerresidenzen von Gutsbesitzern der Gegend, aber auch von Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft errichtet wurden, die in der Ruhe dieser bäuerlichen Landschaft Erholung suchten.