Pfarrkirche (Savudrija)
Die Kirche wurde in der Nähe des Hafens an leicht erhöhter Stelle errichtet, vielleicht um Abreisenden Mut zu geben und den Zurückkehrenden Glück zu verheißen. Der ursprüngliche, auf das 11. Jh. zurückgehende Bau, wurde 1826 renoviert. Bei dieser Gelegenheit erfuhr die architektonische Ordnung eine radikale Veränderung, da die beiden Seitenschiffe abgerissen und nur das Mittelschiff bestehen blieb. Wahrscheinlich war das ursprüngliche Aussehen dieses Kultgebäudes so, wie es im Bild von Tintoretto in der linken oberen Ecke gemalt wurde. Das die Kirche früher dreischiffig und daher weitläufiger war, beweist die größere Bedeutung, die dem Ort in der Vergangenheit zukam.
Auf der Fassade erinnerte eine Inschrift an den von Papst Alexander III. in Zusammenhang mit der berühmten Schlacht gewährten Ablass. Der Gedenkstein wurde jedoch Ende des 18. Jh. entfernt. 1459 wurde der vollkommene Ablass in einer päpstlichen Bulle durch Pius II. erneuert. Unter dem rechts vom Eingang liegenden Fenster wurde 1877 eine Inschrift zur Erinnerung an den 700. Jahrestag der Schlacht angebracht.
Neben dem regularen Klerus widmeten sich der Seelsorge in diesem Gebiet auch die Tertiarier des dalmatinischen Franziskanerordens (seit 1469) und dann der Augustinerorden. Später, zu einem uns nicht genau bekannten Zeitpunkt, wurde die Pfarrei gegründet.
Früiher war die Kirche vom Friedhof umgeben. 1946 wurde in der Fassade eine Rosette eingesetzt und der Raum mit Kanzel und Triumphbogen am Presbyterium versehen. Aus dem gleichen Jahr stammen die Fresken der Kirche, die von Francesco Miloš gemalt wurden. Im Kirchenschiff ist Jesus bei der Schlüisselübergabe an Petrus vor dem Hintergrund von Kirche und Pfarrhaus von Savudrija-Salvore dargestellt. Oben am Triumphbogen sind Franz von Assisi und der hl. Josef abgebildet, die Decke des Presbvteriums zeigt Jesus mit den Aposteln Johannes und Petrus beim Letzten Abendmahl. Die Orgelbrüstung ziert ein Bildnis der hl. Cacilia. Eine neuerliche Renovierung erfolgte 1984.
Die Kirche weist drei Altare auf, am Hauptaltar ein Marienbild mit Johannes und Petrus. Auf den Seitenaltaren eine Statute der Unbefleckten Jungfrau Maria und eine Statue des Heiligen Herzen Jesu (diese aus 1935).
In der Pfarrkirche sind auch fünf Bilder aufbewahrt. die von Malern der venezianischen Schule ausgeführt wurden. Sie zeigen die hl. Lucia; die hl. Agatha: eine Pieta; das Märtyrium des hl. Johannes; den von Heiligen umgebenen Gekreuzigten.
Angeschlossen an das Gebäude der 20 Meter hohe Glockenturm aus dem Jahr 1869. Früher hingen dort drei Glocken, zwei wurden jedoch 1943 beschlagnahmt und nie zurückgegeben. Eine war rund 20 Jahre alt, die Andere stammte aus der venezianischen Glockengießerei Eredi De Poli, wo sie 1754 gegossen wurde.
Das Pfarrhaus und die Brunnenbrüstung ziehrt das Wappen des Piraner Bürgermeisters Hieronimus Donato aus dem Jahr 1476.