Girandella
Im östlichen Teil der istrischen Halbinsel, wo Küsten von fast unwirklicher Schönheit die Kvarner-Bucht umranden, befindet sich Rabac, ein Reiseziel voller Überraschungen. Eine davon, den Schnorchelplatz Girandella, finden Sie im gleichnamigen Ferienort, ganz am Ende der Küstenpromenade.
Unterhalb des Girandella Tauchzentrums gibt es Treppen, die durch die Liegewiese zu zwei kleinen sonnigen Kiesstränden führen. Unser Schnorchelplatz liegt am rechten Ufer mit Blick in Richtung Meer. Vom Strand aus können Sie die Insel Cres sehen und etwas weiter südlich in der Ferne können Sie die Umrisse des Berges Osoršćica erkennen, der sich über den nördlichen Teil der Insel Lošinj erstreckt.
Sobald Sie auf die Kieselsteine stehen, werden Sie Felsen vor sich bemerken, die wie ein langgestrecktes Kap in das türkisfarbene Meer eintauchen. Hier gibt es ein Riff, das im Flachwasser fast dem Rückgrat eines Dinosauriers ähnelt und sich in der Tiefe als lange Wand fortsetzt, die von bunten horizontalen Rissen durchzogen ist. Jede Kerbe und Lücke ist von Schwämmen unterschiedlicher Formen bewohnt und mit Grün-, Braun- und Rotalgen geschmückt.
Je nach Jahreszeit erhält das Riff ein neues Aussehen. Im Frühling und Frühsommer ist es mit weißen trichterförmigen Fächern bedeckt, die echten Blumen ähneln (lat. Padina pavonica), während es im Spätsommer und Herbst mit kleineren Grünalgen (lat. Halimeda) und blassvioletten Stängeln bewachsen ist, die wie zerbrechliche Büschel aussehen (lat. Jania spp.).
An den Rändern der Felsen wachsen flauschige rosa Büsche mit weißen Enden, die an Nelken (lat. Corallina) erinnern. Die Wände in den schattigen Spalten des Riffs sind voll mit Schwämmen in verschiedenen Grün-, Grau-, Orange-, Rosa- und Schwarztönen. Einige sehen glatt aus, während andere rau oder behaart sind und oft verstecken sich Seesterne und Schlangensterne darum herum.
Die Höhlen am Fuß der Felsbrocken oder die engeren Löcher im Felsen sind mit Rotalgen ausgekleidet, einer Alge, die runde Schuppen von deutlich dunkelroter Farbe bildet, die an Pilze (lat. Peyssonnelia rubra) erinnern. Das felsige Plateau, das das Riff umgibt, ist mit längs verlaufenden Sandwegen übersät, die sanft in die Tiefe abfallen.
Im Sand kann man die Schalen der Braunen Kauri sehen, einer seltenen und streng geschützten Meeresschnecke. Das Gehäuse hat eine ovale Form mit einer sehr schmalen Öffnung und einem glatten Porzellanglanz. Es ist braun mit zwei helleren Querstreifen und am Rand des Gehäuses befindet sich auf jeder Seite ein dunklerer Fleck.
Das Riff ist etwas höher als der umliegende Grund und wird daher regelmäßig von großen Goldstriemen-Schwärmen abgegrast, die Sie leicht an ihren goldgelben Längsstreifen und gelben Augen erkennen können. Zudem wird es auch von geschäftigen Meeräschenschwärmen besucht, die aussehen, als wären sie aus Silber. Ständige Bewohner von Girandella sind Spitzmaul-Brassen, Seebrassen, Wolfsbarsche und kleinere Fische wie Mönchsfische, Schriftbarsche, Meerjunker und Bandbrassen.
Das Besondere an diesem Schnorchelplatz ist, dass man in einer sehr geringen Tiefe von 3 Metern einen Aal sehen kann, der friedlich in seinem Loch lebt, das er oft mit winzigen durchscheinend rosa Garnelen teilt. Der Aal hat eine schwarze Farbe und eine schlangenartige Form. Sie können ihn aus der Nähe betrachten, aber versuchen Sie nicht, ihn zu berühren, denn er hat einen starken Kiefer, mit dem er Muscheln und Krabben zerbricht, und wenn Sie unvorsichtig sind, kann er sogar einen Finger abbeißen!
Das Meer ist hier klar und etwas kälter, da es an die tieferen Gewässer der Kvarner-Bucht grenzt, sodass ständige und manchmal starke Strömungen für den Austausch und Zustrom von frischem Meer sorgen.
Empfehlungen
Wenn Sie erkunden möchten, was sich in den Spalten des Riffs befindet, ist es für einen komfortableren Tauchgang notwendig, mit Flossen zu tauchen.
Als Schnorchelgebiet ist Girandella sowohl im flachen als auch im tieferen Teil gleichermaßen interessant, und Ihre Wahl für die Erkundung hängt von Ihrer Kondition beim Schnorcheln ab.