Vom Kastell in Roč ist bis heute nur der Turm erhalten geblieben, und in der Ortschaft sind das Haus aus der Renaissance und die Stadtloggia interessant. Vom 13. Jahrhundert an ist Roč ein bedeutsames Zentrum der glagolitischen Literatur.

Roč hat einen ähnlichen geschichtlichen Verlauf wie Hum, was nicht wunder nimmt, weil sie nahe beieinander liegen. Zahlreiche archäologische Funde aus der Römerzeit zeugen von lebhafter Zeit der Antike auf diesem Gebiet, doch die Ortschaft blühte erst im Mittelaler richtig auf. Man erwähnte sie unter dem Namen Ruz in einer Urkunde, mit der König Heinrich IV. Roč dem Markgrafen Odolricus im Jahr 1064 schenkte; im Jahr 1102 hieß der Ort Ronz.

Zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert erlebte Roč seine architektonische Blütezeit, und das Kastell, von dem heute nur noch der Turm erhalten geblieben ist, befand sich im nordwestlichen Teil der Siedlung innerhalb der heutigen Mauern. Die Wehrmauern errichteten die Venezianer im Jahr 1421, nur neun Jahre nachdem sie die gleichen Mauern zerstörten, um den Ort zu erobern; außerdem beschlossen sie, die ganze Siedlung wieder zu erneuern, vor allem wegen ihrer strategischen Lage und der immer größer werdenden türkischen Gefahr. Im Zentrum der Siedlung ist das Haus im Stil der Renaissance aus dem Jahr 1475 und die Stadtloggia aus dem 18. Jahrhundert interessant.

Roč ist vom 13. Jahrhundert an ein wichtiges Zentrum der glagolitischen Literatur, wo bedeutende Glagolitiker wie Šimun Grebl, Juri Žakan oder Ivan Benčić wirkten, und hier werden auch das Breviar von Vid Omišljanin und das Messbuch von Bartol Krbavec aufbewahrt. Erhalten geblieben sind auch die Sammlungen "Pergamente von Roč" eine administrative Korrespondenz vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, und auch das Messbuch von Roč aus dem 15. Jahrhundert, das sich heute in Kopenhagen befindet.

Wegbeschreibung:
Es liegt auf dem Hügel südöstlich von Buzet an der Autobahn (D44) Buzet - Lupoglav.