Dvigrad-Duecastelli
Dvigrad wurde erstmals im Jahr 879 erwähnt, als der Patriarch von Aquileia die Herrschaft übernahm, doch seine Existenz reicht bis in die Vorzeit, als es ein Teil der römischen Burg innerhalb der römischen Provinz war. Schon sein Name besagt, dass es sich hier ursprünglich um zwei Burgen gehandelt hat. Die heutigen Ruinen sind Überreste der nördlichen Burg Moncastello, während die andere, Castel Parentino, im 10. Jahrhundert verlassen wurde.
Dvigrad übernahmen die Grafen von Gorica, und kurz darauf zerstören es die Genuesen im Krieg gegen die neuen Eigentümer, Venedig. Viele Menschenleben und Burgen fielen diesem Krieg zum Opfer, der sich größtenteils in Istrien abwickelte. Castel Parentino wurde wahrscheinlich damals verlassen, und nur Moncastello wurde erneuert. Nach mehr als einem Jahrhundert des Friedens kennzeichnete die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts ein ununterbrochener Konflikt zwischen Venedig und Österreich. In jener Zeit wütete auch die Pestepidemie, und später auch Malaria, so dass im Jahr 1630 die Einwohner die Burg verließen und nach Kanfanar zogen. In Dvigrad blieben nur die ärmsten Familien. Laut einem Bericht aus dem Jahr 1650 spendete der Bischof von Dvigrad nur bei drei Familien die Hausweihe, und zwanzig Jahre später wurde auch die Kirche der hl. Sofie verlassen; das bedeutete, dass die Burg dem Verfall überlassen wurde.
Die heutigen Überreste zeigen eine sehr gut erhaltene mittelalterliche Burg - Kastell. Sie war mit doppelten Mauern umzingelt, die mit den Stadttoren verbunden waren; es gab drei davon, genau wie drei Verteidigungstürme. Auch über das heutige Dvigrad dominiert die Kirche der hl. Sofia, die sich am höchsten Punkt der Stadt befindet, wo sie schon seit der frühchristlichen Zeit gewesen war. Das Bauwerk mit stilistischen Merkmalen der Romanik bekam die heutige imposante dreischiffige Form im 13. Jahrhundert; vor der Kirche befindet sich der Hauptplatz mit dem Stadtpalast. Im westlichen Teil der Stadt befanden sich Räume für Soldaten, während der südwestliche Teil für Handwerker bestimmt war. Den übrigen, ziemlich großen Raum nahmenn Häuser der anderen Bürger ein.