Der Leuchtturm von Savudrija
Der Leuchtturm Savudrija ist der älteste aktive Leuchtturm an der Adriaküste, und zudem auch noch der nördlichste kroatische Leuchtturm am nordwestlichsten Kap der Halbinsel Istriens.
Er befindet sich am westlichsten Kap Kroatiens und ist 36 Meter hoch. Er wurde vom Architekten Pietro Nobile geplant, im Auftrag des 'Börsengerichts' (Deputazione di Borsa) von Triest (heutige Handelskammer) und unter dem Schutz von Kaiser Franz I. von Österreich errichtet, dem eine Inschrift am Sockel gewidmet ist. Mit den Arbeiten wurde im März 1817 begonnen. Im Dezember waren bereits 80% der Gesamthöhe erreicht. Die Steine für den Bau wurden aus einem Steinbruch in Strandnähe entnommen und vor Ort bearbeitet. In der Nacht des 17. April 1818, nach etwas mehr als einjähriger Bauzeit, ging er bereits in Betrieb! Die erste Inbetriebnahme fand unter den Augen des Kaisers statt, der sich damals in Triest aufhielt und auf der Durchreise auch Savudrija-Salvore besuchte
Der Bau des Leuchtturms wurde von der Deputazione di Borsa in Triest durch den Verkauf von Aktien finanziert, die vom Börsengericht ausgegeben wurden, da diese Institution das größte Interesse daran hatte den Seeweg zum Hafen von Triest zu sichern. Nicht zu vergessen, dass der Leuchtturm von Savudrija-Salvore auch im oberhalb von Triest gelegenen Opicine zu sehen ist. Das war damals für die Kommunikation besonders wichtig, da über Flaggensignale angekündigt werden konnte, welche Schiffe als nächste in den Hafen einlaufen würden, waren so die Hafenbehörden und Handelsagenten vorzeitig über die Ankunft der Schiffe informiert und konnten alle Vorbereitungen rechtzeitig vor ihrem Anlegen treffen.
Es war der erste Leuchtturm der Welt, der für seine Beleuchtungsanlage Gas aus der Destillation von Steinkohle verwendete. Der Rohstoff kam aus den Steinkohlengruben im Raum Labin an der Ostküste von Istrien. Bei Problemen mit der Gasanlage konnte für die Beleuchtung auch Öl verwendet werden. Da man für den Leuchtturmbetrieb alternative Energiequelle also das Gas nutzte, wurde der Rahmen der ursprünglich geplanten Investition weit überschritten. Dies war der Grund, warum man damals nicht den Leuchtturm auf der Insel Porer neben dem Kap Kamenjak in Premantura ausbaute.
Der Bau, der auch heute noch die Besucher mit seiner Schönheit überrascht, war Anfang des 19. Jh. eine echte Attraktion. Es war nicht selten, dass Einheimische oder eigens angereiste Besucher ohne entsprechende Erlaubnis versuchten, sich den Zutritt zum Turm gewaltsam zu verschaffen. Aus diesem Grund hatten Leuchtturmwärter auch eine Erlaubnis Schusswaffen zu tragen und diese bei Bedarf auch zu benutzen. Die ersten „Leuchtturmwärter“ waren Stefan Schmidt und Bartolomeo Micala. 1828 wurde Schmidt durch Giovanni Giacomo Maurel abgelöst, der aus einer auch jetzt noch in Savudrija-Salvore ansässigen Familie stammte. Heute wird der Leuchtturm nur noch von einem Wärter bedient, da die Beleuchtungsanlage inzwischen automatisiert wurde.
In der Nähe des Leuchtturms befand sich früher auch eine 60 m hohe Funkantenne, die 1934 auf Befehl der Militärbehörde installiert wurde. Sie wurde 1949 abmontiert und oberhalb von Portorož wieder in Betrieb genommen. Ihr ist es zu verdanken, dass mit dem gleichen Jahr Radio Koper seinen Betrieb aufnehmen konnte.
STRÄNDE
Der Leuchtturm ist 30 Meter vom Meer entfernt. Zwischen Steinstrand und Leuchtturm zieht sich ein dichter mediterraner Garten. Gute Winde und milde Meeresströmungen sind die besten Voraussetzungen für Wassersport wie z. B. Windsurfing, während das reine Meer und der klare Meeresgrund schöne Bilder für Tauchfans bieten.
WISSENSWERTES
Zugänglichen Informationen und Dokumenten zufolge ließ 1818 Graf Metternich den Leuchtturm Savudrija-Salvore für eine schöne kroatische Adelige, in die er sich auf einem Wiener Ball verliebt hatte, errichten. Leider hieß das Gebäude, in dem sie zusammenleben sollten, nie seine Besitzerin willkommen: Die Dame verschied genau an jenem Tag, an dem der Leuchtturm fertiggestellt wurde und Graf Metternich stattete ihm nie einen Besuch ab.