Istrische Küche

Lebendige Polenta

Comeback eines „armen“ Gerichts


In der Küche Istriens ist die Polenta ein wahres Statussymbol, dazu gibt es Milch, Wein, Gemüse, Fisch, Fleisch… Sogar zum kompliziertesten aller Fischgerichte, der Fischsuppe (brodetto) wird Polenta gegessen, wie auch zum besten Wildschweingulasch.

Sogar der fast primitive ‚weiße‘ Ragout aus Salsiccia und Bauchfleisch passt vorzüglich zur Polenta. In dieser Hinsicht haben Nudeln nicht die nötige Kraft, um der Polenta ernsthaft die Stirn bieten zu können. Spezialitäten, wie der delikate Sguazeto vom Huhn (Ragout) passen nicht zur Polenta, wie auch die sagenhaften kurzen Penne, auf kroatisch Fuži nur selten zu einem dunklen Feldhasenragout gegessen werden, dazu passt nur die kräftige Polenta.

Einziger Nachteil, das lange, mühevolle und ständige Umrühren. Eine Dreiviertel- oder gar eine ganze Stunde braucht man bei echtem Maisgries schon und wenn es grob gemahlen ist muss noch länger gerührt werden. Das mühevolle Rühren hat sogar zu einer Kuriosität geführt, so heißt es in Istrien: „Polenta wird von links nach rechts gerührt, sonst bringt es Unglück“. In Istrien existiert die Redewendung „im Uhrzeigersinn“ nicht und so werden die Karten am Spieltisch „so wie die Polenta gerührt wird“ ausgeteilt.

Polenta wird in zwei klassischen Formen serviert: sie wird mit einer Schnur in bis zu 2 cm dicke Scheiben geschnitten oder löffelweise auf den Teller gegeben (natürlich ist erstere etwas fester).

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