Wald von Motovun
Der Wald von Motovun erstreckt sich im Tal des Flusses Mirna, vom Thermalbad Istarske toplice bis Livade, und im Tal des kleinen Flusses Botonega. Obwohl hier keine krautigen oder verholzenden Pflanzen allein wachsen, ist der Wald von Motovun der letzte erhaltene mediterrande autochthone Auwald in der Niederung mit Stieleichen, schmallblättrigen Eschen und Ulmen. Solche Wälder nennt man Auwälder; heute gibt es im Mittelmeerraum nur drei davon, von denen sich einer auf der istrischen Halbinsel befindet. Er wurde im Jahr 1963 zum besonderen Reservat der Waldvegetation erklärt, und erstreckt sich auf einer Fläche von 275 Hektar.
Leider wurde der Wald in der Vergangenheit oft verwüstet, weil die österreichisch-ungarische Flotte aus den Bäumen ihre Schiffe baute, und sogar ein Viertel seines unteren Teiles während der französischen Herrschaft abgeholzt wurde. In den letzten fünfzig Jahren änderte sich der Wald von Motovun enorm: durch die holländische Krankheit ist die Ulme fast schon verschwunden, und nach dem Bau der neuen Straße, der Regulierung des Flussbetts von Mirna und den Bau eines künstlichen Sees im Tal der Botonega bemerkt man auch das Welken der Eichen und Eschen. Der Waldboden wird immer mooriger, weil die Oberflächengewässer nicht abfließen können. Daher ist heute jeder Eingriff ohne vorherige Erlaubnis streng verboten, nur Trüffeln dürfen gesammelt werden, die im Wald von Motovun reichlich vorhanden sind.
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