Paziner Kastell
Das Kastell von Pazin ist eine gut geschützte Festung an der Klippe der Schlucht vom Fluss Pazinčica, und ist gleichzeitig die größte und am besten erhaltene mittelalterliche Festung in Istrien. Erstmals wurde es im Jahr 983 in der Schenkungsurkunde des Kaisers Otto II. erwähnt, mit der er das Kastell dem Bischof von Poreč schenkte. Das Kastell wechselte in den folgenden zweihundert Jahren oft seine Besitzer, um durch die Heirat der Tochter des Menhard von Schwarzenburg mit einem Mitglied der Adelsfamilie von Gorica bis zum Jahr 1374 in ihren Besitz zu kommen. Im gleichen Jahr übernahmen es die Habsburger, und herrschten hinter seinen mächtigen Mauern über das ganze Gebiet des zentralen Istriens, bzw. der Grafschaft von Pazin; seine Stärke und Macht bewies das Kastell, indem es im Krieg mit Venedig nicht der Eroberung zum Opfer fiel. Die Einwohner von Pazin hatten für die damalige Zeit eine große Selbständigkeit und Freiheit, womit sie sich sehr von ihren Nachbarn, den Leibeigenen, unterschieden. Im 17. Jahrhundert kaufte Marquis Montecuccoli aus Modena das Kastell, in dessen Besitz es sich bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts befand.
Da das Gebäude mehr als tausend Jahre benutzt wurde, wechselte es konstant sein äußeres Ansehen; so wurde beispielsweise der halbkreisförmige Turm nach dem Jahr 1463 hinzugefügt. In der Literatur wurde die erste Festung als ein langgezogenes Bauwerk mit zwei Stockwerken beschrieben, neben dem ein Turm und kleine Kirche mit Glockenturm angebaut war. MIt der Zeit entwickelte sich das Kastell zu einer mächtigen, ummauerten Festung, deren verschiedene Eigentümer die ganze Zeit des Mittelalters und der Neuzeit an- und umbauten. Unterhalb seiner Mauern, zu denen man über eine Zugbrücke Zugang hatte, gähnt der Abgrund der Schlucht von Pazin; hier spielte sich die Handlung des Romans "Mathias Sandorf" von Jules Verne ab, des Vaters der Science Fiction Romane. Heute befindet sich im Kastell von Pazin das Ethnografische Museum Istriens, in dem man Ausstellungsobjekte über das Leben der Einwohner der istrischen Halbinsel sehen kann.
Anmerkung:
Auf jeden Fall sollte das Heiligtum der Pfarrkirche des hl. Nikola in Pazin, das mit Fresken geschmückt ist, besichtigt werden.
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