Top 5 von geheimnisvollen Kastellen
Istrien ist voll von Schlössern mit einer beeindruckenden und dunklen Vergangenheit. Suchen Sie nach ihren Ruinen und enthüllen Sie Ihre Geheimnisse!
Istrien war im Mittelalter keine zahme touristische Region, welche die Besucher heute kennen und lieben. Die reichen Feudalherren haben über die armen Bauern aus ihren gesicherten Städten/Festungen - Kastellen geherrscht.
Den Feudalherren war jedoch nicht leicht, da es in Istrien kein Kastell gibt, welches mindestens einmal angegriffen wurden. Viele Kastelle wurden erobert, sie wurden verbrannt, abgerissen und erneut erbaut, und dann erneut zerstört. Die Feudalherren in Istrien sind eine kunterbunte Welt - von den Betrügern, Halunken und ehemaligen Gefangenen bis hin zu den Intellektuellen, Feldherren und Adligen. Einer der Besitzer der Kastelle in Istrien ist sogar ein Doge, ein Herrscher in Venedig geworden.
Die Kastelle haben zahlreiche architektonische Ähnlichkeiten - alle wurden aus Stein gebaut, sie bestehen aus den Türmen, aus den Mauern, aus dem Wohngebäude, aus den Wirtschaftsräumen, sowie aus einem offenen Hof. Von der finanziellen Macht der Herrscher war ihre Größe abhängig. Die Kastelle wurden auf den strategisch wichtigen Positionen errichtet, oft auf einem unzugänglichen Gelände, in der Nähe von Bächen, Flüssen oder der Wasserquellen.
Die Kastelle verlieren immer mehr an ihrer Bedeutung im 16. Jahrhundert, als die engen und hohen viereckigen Türme, nach der Erscheinung von Feuerwaffen ein leichtes Ziel für die Kanonenkugeln werden. Die Kastelle wurden damals zum größten Teil verlassen, und das Volk, welches geflüchtet ist, baut die Siedlungen in der Nähe von Kastellen, die später die bekannten Städtchen in Istrien werden.
Während Ihres Spaziergangs in den verlassenen Mauern von istrischen Kastellen kehren Sie ein paar Hundert Jahre in die Vergangenheit zurück. Seien Sie ein Zeugen von Kämpfen, lauschen Sie dem Toben des Pferdegalopps, bewundern Sie die hochmütigen Feudalherren in den prachtvollen Gewändern und haben Sie ein Mitgefühl für die erschöpften Untertan/Leibeigenen, der von Morgen bis Abend arbeitet.
Begeben Sie sich in das Innere der Halbinsel von Istrien und entdecken Sie einige der am meisten beeindruckenden Kastelle!
1. Dvigrad
Besichtigen Sie die gespenstisch leeren Ruinen von Dvigrad in der Nähe von Kanfanar und dem Kanal Limski Kanal, welche heute ein Zeugnis über einst prachtvolles Schloss sind. Dieses Gebiet wurde von der Urgeschichte besiedelt, und auf dieser Stelle befanden sich zwei Städte mit Festungen – Moncastello und Castel Parentino. Der Name Dvigrad stammt vom Begriff „zwei Städte“, aber die zweite Stadt besteht schon längst nicht einmal als Ruine. Castel Parentino wurde noch im 10. Jahrhundert verlassen, und die Ruinen, welche Sie erforschen werden, sind die Reste von Moncastello.
Dvigrad wurde mehrmals niedergerissen, und viele Soldaten sind umgekommen, indem sie dieses Kastell verteidigt haben. Nach den Kriegen folgten die Epidemien der Pest und Malaria, so dass die meisten Einwohner die Stadt verlässt und nach Kanfanar zieht. Im traurigen Kastell Dvigrad bleiben nur die ärmsten Familien.
Laut einer Legende hat der berüchtigte Pirat, der Kapitän Morgan seinen riesengroßen Schatz gerade in Dvigrad vergraben. Erfahren Sie mehr über diese Legende und sonstige unheilvollen istrischen Legenden in unserem Artikel!
2. Kastell Pietrapelosa
Das Kastell Pietrapelosa wacht über das Tal des Flusses Mirna, verdeckt im dichten Gewächse, in einer Erhöhung zwischen den Städten Buzet und Livada. Das dichte Moos, welches immer auf den steinernen Mauern des Kastells wuchs, verlieh ihm den Namen, der in der Übersetzung „behaarte Festung“ bedeutet. Steigen Sie bis zum Kastell, und genießen Sie den Ausblick von der Erhöhung, die im Mittelalter sehr wichtig für die Aufsicht des Fluss- und Festlandverkehrs war.
Die Steinplatte mit einem Loch in der Mitte - die Latrine/Senkgrube - Vorläufer der heutigen Toilette, blieb erhalten in der westlichen Wand, und sie wurde über die Klippe. Damals war die Latrine ein Symbol des beneidenswerten Niveaus des Komforts und der Hygiene.
Die reiche Geschichte des Kastells war durch die zahlreichen Verrate und Intrigen besudelt, und ein Besitzer hat sein Kastell wegen der Schulden im Kartenspiel verloren. Während die Adligen Ränke geschmiedet haben und ihr Leben genossen haben, lebten am Fuß des Kastelles die Bauern still und mühsam.
3. Morosini-Grimani
Kehren Sie nach Svetvinčent ein und besuchen Sie das Kastell Morosini-Grimani. Dieses außerordentlich gut erhaltene Kastell ist gleichzeitig das größte Gebäude im relativ kleinen Ort Svetvinčenat.
Die erste Festung wurde im 13. Jahrhundert gebaut. Das Kastell wurde von der reichen venezianischen adligen Familie Morosini erbaut. Es war oft das Opfer von Angriffen und Bränden, und es ist kein Wunder, dass im Inneren des Kastells die Unterbringung für sogar zwei hundert Musketiere und Lanzenträger vorgesehen war.
Im Rahmen des Kastells befindet sich Das Haus der Hexe Mara, ein Ort, in dem die Geschichte von den Legenden mittels der modernsten Technologie belebt wird.
4. Kastell in Pazin
Erforschen Sie das Kastell in Pazin, die größte und die am meisten erhaltene mittelalterliche Festung in Istrien. Dieses Kastell wird zum ersten Mal im 10. Jahrhundert erwähnt, und seine Herrscher waren die zahlreicher Besitzer, von den Habsburgern bis hin zu den italienischen Adligen.
Unter den Mauern des Kastells, zu welchen man über die bewegliche Brücke kommen konnte, befindet sich der Schlund der Paziner Grotte, ein geheimnisvoller Abgrund, welcher immer die menschliche Phantasie angeregt hat. Das Kastell und die Paziner Grotte sind der Schauplatz des Romans „Mathias Sandorf“, dessen Autor Jules Verne, Vater der science fiction ist.
Heute befindet sich im Kastell in Pazin das Ethnographisches Museum Istriens und Museum der Stadt Pazin, in welchem es möglich ist, den Stoff zu sehen, der mit dem Leben von Einwohner der Halbinsel Istrien verbunden ist.
5. Kastell in Momjan
Das Kastell in Momjan kann schwer die Macht und das Reichtum des Lebens präsentieren, durch welches dieses Kastell gekennzeichnet war. Ersteigen Sie 280 m hohen Berg, auf welchem sich das Schloss befindet, und genießen Sie den Ausblick auf das Tal des Flusses Dragonja.
Das Kastell in Momhan heißt noch das Kastelle Rota, nach der reichen italienischen Familie, welche dieses Kastell lange besessen hat. Die Familie verläßt im 19. Jahrhundert das Kastelle, und seine Steinwände fangen langsam an zu verfallen.
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